Alternativen zum Steinklee

Steinklee in Weizen führt zu einem zimtartigen Geruch. Das stört viele Konsumenten. Experten empfehlen daher, etwa Luzerne statt Steinklee als Vorfrucht für Weizen anzubauen.
Luzerne: Alternative zu Steinklee
Luzerne (Medicago sativa L.) © RWA
Steinklee (Melilotus Officinalis) wird aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit und seines tiefgründigen Wurzelsystems als Vorfrucht eingesetzt. Er wird besonders auf trockenen Standorten zur Stickstoffassimilierung angebaut und ist manchmal Bestandteil in diversen Blüh- bzw. Begrünungsmischungen.

Steinklee: Störender Geruch bildet sich bei der Verarbeitung

Steinklee gehört zu den Schmetterlingsblütlern und enthält den gattungstypischen Inhaltsstoff Melilotosid, der geruchlos ist. Durch Verwundung oder Trocknung der Pflanze wird Melilotosid enzymatisch zu Cumarin abgebaut, dessen Geruch an Zimt bzw. frisches Heu erinnert. Jeder Schritt der Be- bzw. Verarbeitung, angefangen bei der Vermahlung, über Teigherstellung und Backprozess fördert die Cumarinbildung. Das bedeutet:
  • Mit zunehmender Verarbeitung wird der Fehlgeruch intensiver und somit für den Konsumenten wahrnehmbar und störend.
Die unbeschadete Pflanze bzw. die unbeschädigten Weizenkörner weisen keinen merkbaren Fremdgeruch auf, dadurch wird die Früherkennung von Steinkleebelastung im Weizen nahezu unmöglich. Korrigierende Maßnahmen in nachgelagerten Prozessen sind nicht wirkungsvoll, deshalb sind die Anforderungen bereits beim Anbau hoch. Nach gezielter Aussaat von Steinklee kann die Pflanze noch bis zu 4 Jahre später wieder aufkommen.

Alternative zu Steinklee: Luzerne

Bei der Bio-Getreideübernahme sind die Lagerhäuser angewiesen, Partien, die einen intensiven Steinkleegeruch aufweisen, nicht zu übernehmen. Im Zweifelsfall gibt es die Möglichkeit, die Ware analytisch auf Cumarin zu überprüfen. Um diesem Problem im Vorhinein entgegenzuwirken, soll bereits beim Anbau darauf geachtet werden, eine Kontamination weitgehend zu vermeiden. Steinklee als Vorfrucht ist im Bio- Weizenanbau ungeeignet und soll durch passende Alternativen, wie etwa Luzerne (Medicago sativa L.) ersetzt werden.